Dorothea Kehr und ihre Band haben Anfang des Jahres mit „Keine Gefahr“ einen neuen Meilenstein ihres Schaffens veröffentlicht. Weil ich das Album so gut finde und mir sicher bin, dass einige von euch es auch noch nicht gehört haben, kommt hier eine sehr späte, kleine Review zum Album.
Mittlerweile kennt man die „Kleingeldprinzessin“ aus Berlin, die so wunderbare Lieder macht und ganz elegant Genre Grenzen verschwinden lässt. Meist lag der Schwerpunkt ihrer Musik dabei trotzdem auf den Texten, die, obwohl ehrlich, offen und aktuell, in poetischer, sternhagelschöner Weise daher kommen. Das neue Album setzt meiner Meinung nach neue Maßstäbe, denn es fühlt sich beim Hören plötzlich so an, als habe die Musik eine Art Emanzipation erfahren. An Text und Musik scheint die Band gleichermaßen viel gefeilt zu haben und so tragen die Texte von Ohrwurm zu Ohrwurm. Dass die Songs nun auch mit elektronischen Klängen gespickt sind, mögen einige vielleicht als Bewegung hin zum Mainstream sehen, ich empfinde es aber vor allem als angenehm erfrischend, auch weil sie ganz sparsam dosiert eingesetzt wurden und so den typischen Dota Klang gut ergänzen.
Weil Dota mutig Themen in ihren Texten anspricht über die sonst wohl kein anderer singen würde (außer vielleicht Judith Holofernes die glaub ich mal sagte, dass sie über alles singt), ist „Keine Gefahr“ ein Album das uns den Spiegel nicht nur im kurzen und knackigen Song „Spiegel der Zeit“ vorhält. In „Grenzen“ zum Beispiel wird das Problem der Flüchtlingskrise auf eine sehr überschaubare Ebene herunter gebrochen und unsere German-Angst wird mit dem Song „Keine Gefahr“ beruhigt.
Das Genre Spektrum ist auch in diesem Album mehr als vielfältig. Zwischen leichten Pop-Balladen wie „Stille Wasser“, einem sehr elektronisch, loungigen „Nah“ oder Indie-Pop Ohrwürmern wie „Rennrad“ oder „Floß“ liegen gefühlt noch 1000 andere Shades of Dota.