Auch wenn das neueste Album von Mine „Das Ziel ist im Weg“ gar nicht mehr so neu ist, macht es mir meine Begeisterung für dieses Kunstwerk an Musik und Lyrik einfach unmöglich, keinen Blogbeitrag darüber zu verfassen. Denn Mine ist ein nicht mehr ganz so geheimer Geheimtipp für diejenigen, die der deutschen Sprache durchaus etwas abgewinnen können und musikalischen Experimenten nicht ganz abgeneigt sind.
Mine ist keinesfalls neu im Musikbusiness. Die studierte Jazz-Sängerin, Songwriterin und Produzentin ist bereits seit 2013 Solo unterwegs und ein fester Bestandteil der Pop-Landschaft in Deutschland geworden. Trotzdem verdient ihre Musik mehr Aufmerksamkeit. Denn mit ihren Kompositionen scheint es plötzlich Hoffnung zu geben, dass deutschsprachige Musik sich in Zukunft nicht mehr vor den internationalen Produktionen verstecken muss, sondern sich langsam einen feste Platz in unseren Charts erarbeitet, und zwar nicht nur als kurze Modeerscheinung mit sinnfreien Textzeilen und öden Akkordfolgen, sondern als eigenständige Kunstform.
Vor Genregrenzen macht Mine keinen Halt. Vielmehr scheint die Inspiration ihr aus allen Ecken zuzufliegen. Sie selbst lässt Worte wie Folk, Hip-Hop oder Jazz fallen, wenn sie über ihre Musik spricht. Auch die elektronischen Komponenten sind zu einem festen Bestandteil geworden. Und immer wieder bricht sie alle Hörgewohnheiten, indem sie mit unerwarteten Breaks, klassisch anmutenden Chorsätzen oder mit noch nie gehörten Wort-Kombinationen aufwartet. Mines Songtexte sind echt, persönlich und halten für jeden Menschen eine andere Überraschung bereit. Jeder Song klingt anders und neu auf eine eigene Art und Weise. Manchmal ist der Sound tanzbar, manchmal ist er von der traurigsten Sorte, manchmal erklingen fette Synthie-Sounds, manchmal hört man nur das Klavier.
Mine macht das Unmögliche möglich und man hat beim Hören das Gefühl, dass in dieses Album unglaublich viel Liebe und Arbeit gesteckt wurde. Das Ziel ist im Weg ist ein Stück Musik der ganz besonderen und außergewöhnlichen Sorte und verdient es, von noch viel mehr Menschen gehört zu werden. Wer jetzt Lust auf das Album bekommen hat, dem kann ich nur raten, sich die Zeit zu nehmen und es sich in Ruhe anzuhören. Jeder der zehn Songs auf dem Album ist ein Bonbon, das zunächst feinsäuberlich ausgepackt und dann genüsslich verspeist werden will.
Mehr Infos gibt’s auf der Künstlerwebsite und anhören kann man das Album auf Spotify.