
Seit ich Slim Cessna’s Auto Club einmal eher zufällig live erleben durfte, bin ich voll und ganz überzeugt von den Qualitäten der amerikanischen Band. Das neue Album „The Commandments According to SCAC“ verspricht nicht weniger als eine Neudeutung der 10 Gebote.
Bereits seit mehr als zwanzig Jahren sind SCAC unterwegs mit ihrer Musik, die scheinbar mehr Genres zugeordnet werden kann , als man Finger an den Händen hat, und dabei erspielten sie sich den Ruf, die beste Live-Band Amerikas zu sein. Dass das nicht nur ein Gerücht ist, kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen. Die Band brachte es fertig, eine spärlich besuchte Location zum Toben zu bringen und das, obwohl die meisten ihre Musik gar nicht gekannt haben dürften. Die Rampensäue der Band und wohl auch die schlauen Köpfe hinter dem Ganzen sind Jay Munly und Slim Cessna selbst, der zuvor schon mit David Eugene Edwards bei The Denver Gentleman spielte.
I caught the Queen Snake or did the Queen Snake catch me?
Wie bereits erwähnt, fällt es nicht leicht, den Sound der Band einzuordnen. Oft fallen Worte wie Americana, Gothic Country oder Gothabilly, die aber alle eindeutig die Wurzeln in der Amerikanischen Folk Musik gemein haben. Dass sich zwischen Prärielandschaften und düsterer Südstaaten Atmosphäre auch immer mal wieder etwas Blues oder Rock mischt, ist da nicht erstaunlich.
You give with the right hand, you take with the left. Submerge me in the water, try to hold my breath.
Den höchsten Wiedererkennungswert liefert Commandment 3 durch das eingängige Wortspiel mit getaway und gifted away, das ganz klar der Ohrwurm des Albums ist. Der Schwerpunkt ist eindeutig rhythmischer Art, was dem Song eine treibende Kraft verleiht und beim Hören sofort in den Körper geht. Ebenso wie Commandment 5 das mit indianisch anmutenden Trommeln und Gesang aufwartet. Etwas lieblicher präsentiert sich dagegen Commandment 4 mit einem mega Intro. Rockig geht es bei Commandment 7 zu, in dem man die Wahrheit wahlweise durch Löcher im Boden oder der Decke sehen kann:
I’ve got a hole in my ceiling look up to you. I’ve got a hole in my floor look down on you. Through the hole in the ceiling I’ve seen the truth. Through my hole in the floor I’ve seen the truth